Die Beschaffung und industrielle Verwaltung von Gold spiegelt unser Engagement für Rückverfolgbarkeit und Kreislaufwirtschaft wider
Bei uns kommen zwei Arten von Gold zum Einsatz: Minengold aus industriellen und artisanalen Minen sowie recyceltes Gold, das hauptsächlich aus unseren eigenen Produktionsabfällen stammt, aber in geringerem Ausmaß auch aus der Uhren- und Elektronikindustrie.
Die Vertikalisierung unseres Industriemodells gestattet es uns, all unsere internen Goldverarbeitungsprozesse zu überwachen. Wir stehen in direktem Kontakt mit unseren Veredlern – die langjährige, zuverlässige Partner sind – und wir halten die Anzahl von Subunternehmern so gering wie möglich.
Beim externen Zukauf von Gold stützen wir uns auf spezifische Kriterien und verwalten Fertigungsabläufe intern nach unserer eigenen Methode, was zu einer Verlustrate von nahezu Null führt. Dank der umfassenden Kontrolle unserer industriellen Anlagen können wir alle Schritte der Goldverarbeitung während des gesamten Produktionsprozesses optimieren. Dadurch geht weniger Material verloren und als Folge davon sinkt auch der Bedarf an extern zugekauftem Gold erheblich.
Wir verfolgen und prüfen den Ursprung von 99 % des von uns erworbenen Goldes, sowohl Minengold als auch jenes aus recycelten Quellen. Das recycelte Gold aus der Uhren- und Elektronikindustrie lässt sich nicht bis zum Abbaubetrieb zurückverfolgen, aber wir gewährleisten die Rückverfolgbarkeit dieser Handelsströme bis zu unseren Zulieferern der zweiten Ebene – was derzeit auch unser Ziel ist.
Das Rolex Modell zur Beschaffung und Verwaltung von Gold basiert auf dem möglichst effizienten Umgang mit Edelmetallen in den verschiedenen Industrieprozessen. Das Alleinstellungsmerkmal unserer Herangehensweise zeigt sich darin, dass wir bei der Fertigung unserer Goldkomponenten durch unsere Branchenkompetenz eine Verlustrate von nahezu Null erreichen.
Minengold 9 % + recyceltes Gold 91 %
Minengold
Als Minengold wird jenes Gold bezeichnet, das wir aus industriellen und ethisch betriebenen artisanalen Minen – Letztere befinden sich in Peru – beziehen. Für beide Kategorien wählen wir die Minen, mit denen wir zusammenarbeiten wollen, entsprechend unseren eigenen sozialen und ökologischen Kriterien aus.
Recyceltes Gold
In Ermangelung eines in der Branche bestehenden und angewandten Standards haben wir unsere eigene Definition für recyceltes Gold ausgearbeitet. Dieser zufolge besteht es sowohl aus industriellem Gold, das gelegentlich extern zugekauft wird, als auch aus Kreislaufgold, das kontinuierlich intern recycelt wird.
Der Mensch im Mittelpunkt
Bei Rolex erhalten alle Mitarbeiter, die mit Gold in Kontakt kommen – insbesondere beim Gießen, bei der Veredelung, beim Stanzen, bei der mechanischen Bearbeitung, bei der Wärmebehandlung oder bei der Endbearbeitung – eine eigene Schulung, die auf ihre Tätigkeit abgestimmt ist und ihren Zugang zu dem Edelmetall regelt. Dieses Schulungsmodell wird regelmäßig intern überprüft und beruht auf der Verantwortlichkeit jedes einzelnen Mitarbeiters in der Produktionskette.
Das Know-how der Mitarbeiter und die Branchenkompetenz von Rolex sind unsere beiden größten Trümpfe, weshalb wir unsere eigenen Maschinen entwickelt haben. Sie dienen dazu, die tägliche Arbeit unserer Mitarbeiter zu begleiten und zu unterstützen, aber gewährleisten zudem ihren Komfort und ihre Sicherheit.
Vor Kurzem wurde beispielsweise unsere Gießerei mit neuen „automatischen kontinuierlichen Kugelstrahlanlagen“ ausgestattet, die eine körperlich anstrengende Tätigkeit übernehmen. Mit diesem neuen System brauchen die Mitarbeiter den Strahl nicht mehr händisch zu manövrieren, sondern kommen erst am Ende der Produktbearbeitung wieder zum Einsatz.
Minen
Es ist die Aufgabe unserer Einkaufsabteilung, bei der externen Auftragsvergabe ein Gleichgewicht zwischen der Beschaffung von Minengold und recyceltem Gold herzustellen. Die Abteilung ist zudem bestrebt, möglichst sozial und ökologisch verantwortungsvoll hergestellte Edelmetalle zu beschaffen.
Wir gewinnen unser Minengold sowohl aus industriellen als auch aus artisanalen Minen. Dabei stehen wir im direkten Kontakt mit unseren Veredlern, um Jahr für Jahr jene Minen auszuwählen, mit denen wir zusammenarbeiten möchten.
Herkunftsländer des Minengolds von Rolex
1. Kanada
2. Vereinigte Staaten
3. Peru
4. Chile
5. Argentinien
6. Schweden
7. Finnland
Rückverfolgbarkeit
Bei der „Rückverfolgung“ unseres Goldes gewährleisten und dokumentieren wir die Herkunft und verfolgen die physischen Ströme jeder Charge Edelmetall digital mit. Wir haben ein eigenes System für die Rückverfolgbarkeit, das von einem externen Unternehmen nach der Norm ISAE 3000 Typ 1 geprüft wird, um alle Etappen der Goldcharge zu identifizieren: Abbau, Vorveredelung, Transport und Veredelung. Das Kontrollverfahren umfasst insbesondere Vor-Ort-Begehungen durch die Rolex Einkäufer sowie getrennte Anlagen für alle Veredler, um jegliche Vermischung in der Zulieferkette zu verhindern. Dieser exklusive Ablauf bietet eine zusätzliche Garantie für die Rückverfolgbarkeit bis zur Anlieferung bei uns.
Gouvernance
Das Gold wird intern durch den Ausschuss für Edelmetalle kontrolliert sowie durch ein Gremium, das für unsere externen Partner offen ist: ein Ausschuss für Bezugsquellen nach Veredler, der unser internes Management und das Management des Zulieferers zusammenbringt.
All unsere Anforderungen an Edelmetalle sind in Verträgen festgelegt. Darüber hinaus erhalten wir monatliche Berichte von unseren Veredlern, mit denen wir überprüfen können, dass die Herkunft des Goldes unseren Erwartungen entspricht.
Wiederverwendung von Produktionsabfällen
Für uns bedeutet jedes Gramm zurückgewonnenes Gold ein Gramm weniger, das in einer Mine abgebaut werden muss. Daher haben wir unsere eigene, branchenweit einzigartige Methode zur Rückgewinnung und Selektion unserer eigenen Goldabfälle (Verschnitt, Metallspäne und Staub) entwickelt.
Um die Verluste während der verschiedenen Herstellungsschritte möglichst gering zu halten, haben wir außerdem ein strenges System zur Rückverfolgung des Goldes durch systematisches Wiegen in jeder Phase der Produktion entwickelt, das sich wiederum auf die ständige Verantwortlichkeit der Mitarbeiter stützt: Das einem Mitarbeiter anvertraute Edelmetall wird an jedem Arbeitsplatz mithilfe eines digitalen Tools gemessen, wobei in jedem Bereich eine äußerst strenge Toleranzgrenze für Verluste festgelegt wird. Am Ende dieses Prozesses gibt der Mitarbeiter die Verantwortung für das Edelmetall an den nächsten Mitarbeiter weiter. Die digitale Mitverfolgung jedes Fertigungsauftrags zeichnet all diese Daten auf, die anschließend beim Inventar gebündelt werden.
Integration and Autonomie
Zur Herstellung kostbarer Metalllegierungen setzen wir auf unsere eigene Gießerei. Darüber hinaus haben wir 2014 ein eigenständiges Labor für die Analyse von Edelmetallen (Gold, Silber, Platin und Palladium) eingerichtet und verfügen über ein Team interner beeideter Prüfer.
Derzeit beschäftigen wir vier beeidete Prüfer, die alle von der Edelmetallkontrolle (EMK) des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) ausgebildet wurden. Unser Labor ist nach ISO 17025* zertifiziert.
CO2-Fußabdruck
Im Jahr 2022 haben wir für einen Teil unserer Goldbeschaffung erstmals auf unsere eigenen Edelmetallbestände zurückgegriffen. Dieses Gold, das bereits zum Zeitpunkt des Kaufs in die CO2-Bilanz des Unternehmens einfloss, wurde dann in unsere Fertigungsabläufe aufgenommen und weiter verarbeitet, wodurch sich unser CO2-Fußabdruck für 2022/2023 erheblich verbessert hat.
Um den Rest dieses Bestands dauerhaft einzugliedern, wurde er 2024 in die Produktion eingespeist, was rechnerisch zu einer erneuten erheblichen Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks für 2023/2024 führen wird.
Platin
2024 haben wir einen Aktionsplan entworfen, um unsere Platinabfälle zu trennen und ihre Herkunft abseits potenziell gefährdeter Gebiete sicherzustellen. Ab 2027 wird unser Modell zur Rückverfolgbarkeit von Gold vollständig auf Platin ausgeweitet.